Zur Geschichte der Arbeitermacht in Italien

Sachgruppe: 11.04.01.00   Medium-ID: 10002576

Titel: Wir wollen Alles
Zusatz: Roman der Fiatkämpfe
Autor: Balestrini, N.
Verlag: Trikont Verlag
Reihe: (Trikont Texte)
Erscheinungsort:
1. Auflage
Erscheinungsjahr: 1972
Seiten: 160
Medium-Art: Buch, kartoniert
Medium-Format: über 18,5 - 22,5 cm = Oktav

Stichworte: Übersetzung von Peter Chotjewitz. Siehe Anmerkungen!

Anmerkungen:
" "Held" dieser Geschichte sind die Arbeitermassen. Das Proletariat des Süden, durch dessen Arbeit die italienische und europäische Industrieexpansion der letzten 20 Jahre möglich wurde. Der Arbeiter der tausend Berufe, unqualifiziert, immer bereit, den Arbeitsplatz zu wechseln; Arbeitslosigkeit, tausend Handlagerdienste, ewiges Sich-Abmühen und schließlich die Emigration - das sind die Stationen, die er durchläuft - genau wie alle anderen Auswanderer. Nach mehreren mißglückten Anfängen daheim im italienischen Süden wirft er sich in den Strudel der Emigration. In Mailand nimmt er die miserabelsten Arbeiten an, findet er sich in eine absurde Gesellschaft versetzt, wo Arbeit und Konsum alles sind. Hier entwickeln sich die politischen Eigenschaften, die ihn und die anderen in vergleichbarer Lage kennzeichnen: seine Entfremdung von der Arbeit, seine Ablehnung der Berufsethik - seine Unfähigkeit, sich mit einem "Beruf" verbunden zu fühlen und zu identifizieren - da seine Arbeit nur dazu dient, das nackte Überleben möglich zu machen. Jetzt beginnt er seinen eigenen Krieg, führt ihn mit List und Tücke, und verteidigt so seine Bedürfnisse gegen die unerbittlichen Gesetze der Produktion. In den Autofabriken des Nordens lernt er aber bald, seine Fähigkeiten und seinen Willen zur Revolte gezielt einzusetzen - nämlich kollektiv, gegen Arbeit und Ausbeutung. Bei Fiat-Mirafiori trifft er auf die Studenten und Arbeiter, die die wilden Streiks organisieren - und entwickelt sich zu einem Avantgardearbeiter dieser Kämpfe."